Hermi M.

Man sagt: Kinder, die mit ihren Großeltern aufwachsen, sind selbstsicherer und glücklicher!

Ich wuchs nicht mit, sondern bei meinen Großeltern auf, und zwar in sehr einfachen Verhältnissen, da sich meine Eltern nicht um mich kümmern konnten. Es war daher ein besonders einschneidendes Erlebnis für mich als 6-jährige, als mein Großvater starb und ich ab da an mit meiner Großmutter alleine war. 
Meine religiöse Prägung bestand darin, dass ich mit meiner Großmutter regelmäßig an den Sonntagen und Feiertagen zur Kirche ging. Als Anreiz diente ein Würstel, das es hinterher gab, worauf ich mich immer wieder freute. 

Mit 20 Jahren lernte ich meinen Mann kennen, mit dem ich mittlerweile 42 Jahren glücklich verheiratet bin, und mit ihm auch alles, was ein glückliches Familienleben ausmacht. Wir haben zwei Kinder und vier Enkel, und die beiden Familien unserer Kinder machen uns sehr viel Freude. 

Im Alter von 36 Jahren holten mich vielleicht meine Kindheit ein. Ich bekam Angstzustände und Panikattacken, die ich auch mit Medikamenten nicht in den Griff bekam. So suchte ich nach anderen Möglichkeiten, um wieder ein ausgeglichenes, glückliches Leben führen zu können. 
Diese alternativen Mittel von denen ich mir Hilfe versprach, bestanden aus Praktiken wie Reiki, Mentaltraining, Meditationen und anderes. Ich gab dafür sehr viel Geld aus und investierte eine Menge Zeit für Seminare und Ausbildungen, oder auch für Bücher und anderes Material, das auf dem esoterischen Markt angeboten wird und helfen soll. 

Die Zeit, die ich mit meiner Familie verbrachte wurde immer weniger. Nicht selten war ich ganze Wochenende unterwegs, um irgendwelche Esoterikmärkte zu besuchen, mich fortzubilden, oder Neues zu erfahren bzw. auszuprobieren. Mein Mann und meine Kinder litten darunter. 

Alle Versuche meine Ängste loszuwerden blieben längerfristig gesehen erfolglos. Wenn es ganz schlimm wurde, bat ich Gott um Hilfe, aber meine Panikattacken kamen immer wieder, und ich fiel in ein tiefes Loch. All das machte keinen Sinn! 

Eines Tages erzählte mir meine langjährige Freundin Traude, dass sie begonnen hat in der Bibel zu lesen, was mich zum damaligen Zeitpunkt aber nicht interessierte. Erst als ich einige Monate später ihre Einladung annahm und mit ihr ein Frauenfrühstück besuchte wurde mein Interesse geweckt. Sie sagte mir zwar, dass es nach dem Frühstück noch einen kleinen Vortrag gäbe, in dem auch über Jesus gesprochen würde, aber was ich dann dort erlebte, unterschied sich wesentlich von all den Referaten und Seminaren, die ich bisher besucht hatte. 
Ich war überwältigt von dieser Atmosphäre und den lieben Menschen die mir dort begegneten. Die Gemeinschaft mit diesen Frauen, der Vortrag und die Lieder mit den Texten, all das ging mir direkt ins Herz! Ich spürte, dass dies etwas anderes ist. Ein tiefer Friede erfüllte mich, und ich wollte mehr von Jesus erfahren. So nahm ich die Einladung meiner Freundin Traude gerne an, mich mit ihr und anderen zum Bibellesen zu treffen. 

Beim gemeinsamen Lesen und Austauschen, verstand ich, dass Jesus Christus stellvertretend für meine Schuld am Kreuz gestorben ist, und ich nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen kann. Mir wurde klar, dass ich meine Lebensrechnung die ganze Zeit ohne ihn aufgestellt habe und dass ich Vergebung brauche! 

Vers 14 aus dem 6, Kapitel des Johannesevangeliums hat mich nicht mehr losgelassen. Dort steht von Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Gleichzeitig wusste ich, dass meine Sünden und all meine Vergehungen zwischen mir und ihm standen, und dass die Zugehörigkeit zu einer Kirche nicht ausreicht zur Vergebung. Ich dachte über mein bisheriges Leben nach und mir fielen viele Sünden und Vergehungen ein. In einem Gebet bekannte ich Jesus Christus meine Schuld und mein Versagen, bat ihn um Vergebung und äußerte den Wunsch von jetzt an ganz bewusst mit IHM leben zu wollen! Seitdem weiß ich, dass mein Gebet erhört und mir vergeben ist, weil die Bibel, sein Wort, es mir garantiert! Auch mein gesundheitlicher Zustand hat sich gebessert. Meine Panikattacken wurden weniger und ich darf sagen, dass sie jetzt ganz verschwunden sind! Der Groll gegenüber meinem Vater, der nie für mich da war, ist verschwunden, und ich konnte meiner Mutter vergeben!

Die Worte der Bibel sind für mich wegweisend, tröstend und erbauend. Und mit einem für mich tröstenden Wort möchte ich schließen. Es steht in den Versen 27 und 28 des 10 Kapitel aus dem Johannesevangelium: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“