Barbara B.

Geboren und aufgewachsen bin ich in einer mitteldeutschen Großstadt, in einer Familie, in der Gott ein Thema war, seit ich mich erinnern kann.
Meine Eltern lasen meinem Bruder und mir abends Geschichten aus der Kinderbibel vor und beteten vor dem Schlafengehen mit uns. Sonntags gingen wir regelmäßig in eine christliche Gemeinde und unter der Woche besuchten meine Eltern abends noch eine Bibelstunde. Aber auch im Alltag wurde immer wieder über Gott und sein Wort gesprochen, bzw. alles damit ihm in Verbindung gebracht.

Mit zunehmendem Alter hatte ich immer weniger Freude an den allsonntäglichen Gemeindebesuchen. Meine Freunde konnten ausschlafen und ich hatte Sonntagsstress. Auch ließ ich die Botschaft der Bibel nicht näher an mich heran.

Als ich 15 war, zogen wir aus beruflichen Gründen meines Vaters nach Norddeutschland in die Nähe von Bremen. In der Kleinstadt, in der wir wohnten, gab es eine katholische und eine evangelische Kirche, aber keine christliche Gemeinde wie meine Eltern es gewohnt waren.

Bald nachher wurde mein Vater krank und musste sich schonen, so gingen meine Mutter, mein Bruder und ich eine Zeit lang in die evangelische Kirche. Der Pfarrer war nett, die Kirche jedes Mal fast leer und statt Evangelium hörten wir Sozialpolitisches oder Ethisches. Mit 16 nahm ich diese Art von Predigten zum Anlass, nicht mehr mitzugehen. Doch auch das Festhalten an anderen christlichen Werten empfand ich in meinem Freiheitsdrang eher als einengend.

Als ich volljährig wurde, geriet ich in einen inneren Konflikt. Einerseits war mir klar, dass ich frei bin meine eigenen Entscheidungen zu treffen, andererseits aber würde ich, wenn es den Gott gibt, von dem ich seit meiner Kindheit hörte, Gott gegenüber immer verantwortlich bleiben für mein Tun.

Ich schaute zurück und überlegte lange, ob an dem Glauben, wie ihn mir meine Eltern vermittelt hatten, wirklich etwas dran ist. Wir Jugendliche sahen uns damals mit der Zeit der Hippies konfrontiert. Drogen, freie Liebe und die Auflösung allgemeiner Wertemaßstäbe, griffen zügig um sich. Außerdem hatten wir in der Schule ausführlich gelernt, dass die Erde durch den Urknall entstanden war und der Mensch vom Affen abstammt.

Was stimmte jetzt? Die meisten meiner Freunde waren durch diese Umbrüche ebenfalls verunsichert und auf der Suche.
Aber, so fragte ich mich, wenn es Gott nicht gäbe, macht das Leben dann Sinn?
Wer oder was ist dann mein Maßstab?
Wo soll Halt herkommen, wenn alle Stützen wegbrechen?

Es muss eine Antwort geben, aber ich sah sie nicht. Diese Erkenntnis stimmte mich traurig und in meinen Herzen war es freudlos und leer.

So lebte ich zunächst meine neue Freiheit und informierte mich über fernöstliche Religionen.

Nach 2 Jahren, ich war jetzt 20, fragte meine Mutter meinen Bruder und mich, ob wir sie sonntags nach Bremen in eine Kirche fahren könnten. Weil wir wussten, wie viel ihr das bedeutet, wollten wir ihr gerne diese Freude machen. Ausschlafen am Sonntag war mir auch nicht mehr so wichtig.

Es war eine große Kirchengemeinde zu der jeden Sonntag ca. 200 Besucher kamen, darunter auch viele Jugendliche und der Pastor war sogar nach dem Urteil meiner Mutter ein gläubiger Mann.
Auch ich stellte bald fest, dass die Verkündigung eine andere war. Der Pfarrer nahm das Wort Gottes ernst und predigte von Gott und seinem Sohn Jesus und von Schuld und Versöhnung. Schuld, die wir Menschen vor Gott haben, und zwar jeder, keiner ist ohne!
Ups dachte ich, welche Schuld? In meinen Augen war ich anständig und hatte mir nichts Großartiges zu Schulden kommen lassen, außer dem, was jeder so tut. Mal hier und da nicht die Wahrheit sagen oder mal die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten.

Aber, so hörte ich, das sei nicht unser eigentliches Problem!
Unsere Unabhängigkeit, unser losgelöstes Leben von Gott unserem Schöpfer, und ihm nicht glauben und folgen zu wollen, das ist unser größtes Problem.

Ich hörte aufmerksam zu. Ja das betraf mich!

Der Pastor machte deutlich, dass selbst, wenn wir keine einzige schlechte Tat begangen hätten, wir nicht ohne Sünde wären. Denn in Johannes 16,9 sagt Jesus, dass es Sünde ist, wenn wir nicht an ihn glauben, also, uns ihm nicht anvertrauen.

Das Wort traf mich! So jemand war ich, der sich ihm nicht anvertrauen wollte. Wenn Jesus das als Grund nennt, weshalb der Mensch keine Gemeinschaft mit dem heiligen Gott haben kann, war mir plötzlich klar, dass ich jetzt und in Ewigkeit von ihm getrennt sein würde.

Auf mir unerklärliche Weise entstand in mir der Wunsch nach Gemeinschaft mit Gott, aber es war nicht möglich – der Weg war versperrt!

Jetzt verstand ich, was es für mein Leben bedeutet, dass Jesus gekommen war, um unser Sündenproblem zu lösen. Am Kreuz von Golgatha hat er die Strafe für unsere Sünden auf sich genommen, damit wir mit Gott versöhnt werden können. Aber das geschieht nicht automatisch. Gott erwartet von jedem, auch von mir, eine persönliche Entscheidung, dieses Angebot anzunehmen. Es heißt nicht, jeder, der davon hört, wird errettet werden, sondern, jeder, der glaubt, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden. Apostelgeschichte 2,21.
Irgendetwas geschah in mir, dass mein Denken veränderte. Bis vor kurzem zweifelte ich noch, ob Gott überhaupt existiert.

Während andere früher sangen:
1000 x berührt, 1000 x ist nichts passiert, doch dann hat´s Zoom gemacht,
konnte ich jetzt singen:
1000 x gehört, nie hat´s mich gestört, doch dann hat´s Boom gemacht!

Nun war mir klar, dass ich nur auf diesem Weg errettet werden kann und es auch wollte, ich hatte keinen Zweifel mehr, dass Jesus lebt und sein Wort die Wahrheit ist.

Während ich die Entscheidung im Herzen traf, Gott zu glauben und ihm im Gebet mein Leben anvertraute, wurde ich ein Kind Gottes, denn sein Wort sagt: „Allen aber, die ihn aufnahmen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben“ (Johannes 1,12)

Nur auf diesem Weg nimmt Gott uns an und nur so können wir Kinder Gottes werden, nicht durch Mitgliedschaft in einer Kirche, nicht durch eine christliche Erziehung oder durch gute Werke, sondern indem wir unser Leben voll und ganz Jesus Christus anvertrauen.

Das war vor 45 Jahren und ich habe diese Entscheidung nie bereut. Im Gegenteil, ich habe erfahren, dass ich Jesus Christus bedingungslos vertrauen und mich auf die Zusagen in seinem Wort absolut verlassen kann.
Seit Jesus Christus Herr in meinem Leben ist, habe ich ihn als einen Gott kennen gelernt, für den kein Problem zu groß ist.
Weil ich Vergebung meiner Lebensschuld erfahren habe, finde ich auch immer wieder die Bereitschaft, anderen zu vergeben.
Sein Wort ist der Maßstab für alle Wertefragen meines Lebens geworden, und ich durfte wirklich erfahren: Leben ist mehr!

Falls du Fragen hast, kannst du mich gerne per E-Mail anschreiben: babra.becker@gmail.com