Karin L.

Mein Name ist Karin Lembäcker und ich bin in einer großen Familie im Pöllauer Tal aufgewachsen. Ich habe vier wunderbare Geschwister, drei Brüder und eine Schwester. Meine Kindheit auf dem Bauernhof war wirklich sehr schön und ich habe schon von Kindsbeinen an gelernt, was Fürsorge, Liebe und Verantwortung bedeuten. Ich bin besonders meinen Eltern sehr dankbar, dass sie uns gezeigt haben, was teilen und aufeinander Acht geben bedeuten. Durch meine Eltern und auch durch meine beiden Großeltern bin ich schon früh mit Gott in Berührung gekommen. Gemeinsame Abendgebete mit meinem Vater oder das Beten meiner Oma für andere waren für mich erste Hinweise auf unseren Herrn. Und ich bin IHM heute noch so dankbar, dass ER uns so starken Zusammenhalt und so eine Liebe zueinander geschenkt hat. Ich bin wirklich sehr dankbar so eine wunderbare Familie zu haben.

Nach der Scheidung meiner Eltern, da war ich 17, habe ich versucht, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Es war ein tiefer Einschnitt in meinem Leben. Ich wusste nie wirklich was ich werden wollte und was ich aus meinem Leben machen sollte. Aber ich war furchtlos und neugierig und bin schlussendlich durch die ganze Welt gereist. Ich habe in den verschiedensten Bereichen gearbeitet und war überall in der Welt zuhause. Trotzdem bin ich immer wieder nach Hause zurückgekommen. Ich war rastlos und suchend und ich versuchte, meine Sehnsucht nach Heimat und Familie mit Herumreisen zu stillen. Heute weiß ich, wie gut mich der Herr in dieser Zeit beschützt hat und wie sehr er auf mich Acht gegeben hat.

Als ich dann ganz nach Österreich zurückkam, versuchte ich ein ‚ganz normales’ Leben zu leben. Aber es hat irgendwie nicht geklappt. Meine Sehnsucht nach Liebe und Heimat hat nicht aufgehört und ich habe versucht, diese Sehnsucht mit Beziehungen zu stillen. Nach mehreren gescheiterten Beziehungen kam dann schlussendlich im März 2014 eine für mich sehr schwere Diagnose hinzu: Ich habe Endometriose und kann wahrscheinlich nur sehr schwer Kinder bekommen. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen. Für was sollte ich denn noch leben?

Mit dieser Aussicht hatte ich eine schwere Operation vor mir. Und da lag ich nun auf dem Krankenbett in LKH Villach. Ich war am Ende, ich fühlte mich ausgelaugt und müde und ich hatte unglaublich große Angst. Angst vorm Sterben und Angst vorm Leben. Ich habe gemerkt, dass ich Hilfe brauche und dass ich es alleine nicht schaffe. Ich war schwach, fühlte mich elend. Mein Leben lief wie ein Film vor mir ab und ich merkte auch, dass ich womöglich Menschen, denen ich weh getan habe, nicht mehr um Verzeihung bitten kann und dass ich durch mein ständiges Flüchten nicht nur mir selbst und andere verletzt habe, sondern auch viele Dinge getan habe, die nicht richtig waren.

Und da saß meine Mutter neben mir, mit ihrer Fürsorge und, noch wichtiger: mit DER BIBEL. Sie hat mir vorgelesen und ich habe jedes Wort in mich aufgesogen. Gottes Wort hat mir die Angst genommen und Verse wie „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten“?  waren wie Balsam auf meiner Seele. Ich habe dort am Krankenbett den Herrn angefleht, mir zu helfen, da ich mich nicht mehr in der Lage sah, mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Ich habe um Vergebung für meine Sünden gebeten und habe den Herrn in mein Leben aufgenommen und ihn gebeten, die Führung in meinem Leben zu übernehmen.

Ich fühle mich seitdem um 1000kg leichter. Und was noch schöner ist: Ich fühle mich angekommen und zuhause. Ich verspüre einen inneren Frieden und muss nicht mehr ständig von einem Ort zum anderen oder von einer Beziehung in die andere flüchten. Ich lebe bewusster, ich kann Herausforderungen besser annehmen und ich fühle mich nicht mehr einsam. Mit meiner Krankheit kann ich besser umgehen und ich habe keine Angst mehr vorm Sterben. Ich kann Gottes Liebe täglich spüren, wenn ich in der Bibel lese oder zu ihm bete weil ich vielleicht nicht mehr ein und aus weiß. Und ich weiß ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Hände. Bei Jesus Christus wird meine Sehnsucht nach Liebe und Heimat gestillt.

(Zum Schluss noch eine Anekdote aus meiner Suche nach dem Richtigen. Ich wollte vor einiger Zeit die Ausbildung zur Schafhirtin machen. Ich fand diese Tiere und dieses Leben einfach faszinierend. Das finde ich auch heute noch und ich weiß von wem ich lernen kann: von meinem guten Hirten, dem Herrn Jesus Christus. Ich weiß heute nicht wohin mich der Herr Jesus leiten wird, aber ich bin mir sicher, dass es richtig und gut sein wird. Denn:

„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und wenn ich auch wanderte im finsteren Todestal, so fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.“ (Psalm 23).

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