Kurt Becker

Ein französisches Sprichwort sagt: Es sind nicht in allen Austern Perlen, aber man muss sie alle durchsuchen. Das war mein Lebensmotto bis zu meinem 20. Lebensjahr.

Aufgewachsen bin ich Wien. Nachdem sich meine Eltern in meinem 3. Lebensjahr scheiden ließen, lebte ich einige Jahre bei meinem Vater und wuchs zunächst mit meiner drei Jahre jüngeren Halbschwester auf.

Im Alter von 10 Jahren kam ich in ein Internat, und mit 14 Jahren lief ich während eines Ferienaufenthalts von zuhause weg. Ohne Geld und ohne Papiere, verpasste ich mir selbst eine neue Identität und passierte illegal die Grenze in das heutige Slowenien. Als man mich auf der anderen Seite erwischte, wurde ich unter meinem falschen Namen und meiner falschen Altersangabe wegen illegalen Grenzübergangs verurteilt. Man sperrte mich zu den Erwachsenen ein. Danach wurde ich in ein Lager nach Belgrad überstellt und auf eigenen Wunsch hin, nach Italien abgeschoben.

Insgesamt 3 Monate dauerte meine erste Wanderschaft. Dann stand ich wieder vor der Wohnungstür meiner Mutter, die daraufhin einen Nervenzusammenbruch erlitt.

Fortan war ich nun hin und her gerissen zwischen der Pflichterfüllung, die mir meine geschiedenen Eltern auferlegten (Schulabschluss und Lehre) und meinem innerlichen Drang die wertvolle Perle zu finden, welche für mich der Sinn des Lebens war. Es fiel mir schwer, mit dem Durchsuchen der Austern zu warten, denn es war mir klar, dass es viele Dinge gab, die ich kennenlernen musste, bevor ich sagen konnte was wirklich Sinn und Erfüllung bringt. So waren die Jahre bis zur Beendigung meiner Lehre von ständigen Unterbrechungen geprägt, da ich mich immer wieder auf die Suche machte.

Als ich meine Lehrzeit beendet hatte verließ ich Österreich endgültig und, wie ich dachte, für immer.

Auf meinem Trip durch viele Länder lernte ich eine Menge Leute und deren Lebensdevisen kennen. Viele, die es mir wert schienen, probierte ich aus, aber echten Inhalt und Erfüllung für mein Leben bot keine. Statt Perlen nur „glitschige Inhalte“, die nacheinander „wegflutschten“.

Mein Eintritt in die Armee der französischen Fremdenlegion sollte der Ausdehnung meines „Suchgebiets“ auf andere Kontinente dienen. Doch mit der Ausdehnung wuchs auch die Unzufriedenheit und der Verdruss. Ich hinterließ bald eine nicht zu übersehende Spur von rücksichtslos geopferten Werten, ausgenutzten Beziehungen und enttäuschten Menschen.

Nach einem Einsatz in Afrika, begegnete ich im dritten Jahr meiner Dienstzeit in der Armee zum ersten Mal Menschen, die mir deutlich machten woher meine Ruhelosigkeit kommt mit all den schmutzigen Folgen, die mein bisheriges Leben hervorbrachte. Schließlich führten sie mir vor Augen, was es mit dem Leben wirklich auf sich hat und beriefen sich dabei auf die Bibel, aus der sie in Gespräch mit mir zitierten.

Ich konnte mich und mein Leben deutlich erkennen, als sie mir z.B. vorlasen, dass der Mensch ohne Gott so sei …wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf (Jesaja 57,20). An dieser Stelle wo der Mensch, der von Gott losgelöst lebt, mit dem aufgewühlten Meer verglichen wird, und das was sein Leben mit sich bringt, nur als Schlamm und Kot bezeichnet wird, war ich überführt. Niemand brauchte mir zu erklären was Schlamm und Kot war. Davon gab es in meinem Leben reichlich! Meine Frage lautete: Wo werde ich den los und wie komme ich zur Ruhe?

Wiederum erhielt ich Antworten aus diesem völlig unterschätzten Buch: …ich werde euch Ruhe geben… lernet von mir (Matthäus 11,28.29).

Ich wollte jetzt unbedingt eine Bibel, nachdem ich überzeugt war: Es sind die Worte unseres Gottes, der durch dieses Buch schon lange auch zu mir sprechen möchte!

Bald darauf besaß ich selbst ein Exemplar und begann zum ersten Mal in meinem Leben intensiv darin zu lesen, um zu hören was Gott mir mitteilen möchte.

Es vergingen keine zwei Wochen, in denen ich alleine und teilweise auch mit den Leuten in dem Buch der Bücher las und drei wesentlichen Aussagen verstand:

Gott sagt: Ich bin, und es ist sinnlos ihn wegzuleugnen!

Gott sagt: Du hast bisher ohne mich gelebt und dir einen Berg von Problemen, Nöten und Schuld angehäuft, und das wird dir zum Verhängnis werden, wenn du so weiterlebst! 

Gott sagt: Nur wenn du dich mir anvertraust, gibt es einen Ausweg!

Meine Reaktion darauf war ein einfaches Gebet, in dem ich Jesus Christus, der ohne Schuld war und stellvertretend für all meine persönlichen Vergehen gerichtet und hingerichtet wurde, dafür dankte, dass er damit den einzigen Ausweg aus dieser Sackgasse schuf  in der wir uns alle befinden.

Ich bat darum, dass er nun mein Leben in die Hand nimmt und ich von ihm lernen darf! Und ich lernte nach und nach…, und lerne immer noch!

Diejenigen, die mich von früher kannten, konnten kaum glauben, dass gerade ich jetzt in der Bibel lese und immer wieder von Gott und dem Leben spreche, das ich seitdem in einer nie zuvor gekannten Fülle und Beständigkeit erlebe und endlich wahrnehme: Leben ist mehr!

Es stimmt: Ich selbst wurde nicht fündig, aber ER, der das Verlorene sucht, der hat mich gefunden!

Ich erlebte nicht nur einen neuen Anfang sondern durfte damals anfangen zu leben!

Mehr über mich kannst du in den Büchern „Die Fessel der Freien“ und „Die Ruhe der Rastlosen“ erfahren, bzw. in dem YouTube-Video „Gekommen um zu sterben“.

Wenn du Kontakt mit mir über E-Mail aufnehmen möchtest: kurt.becker.kemeten(at)gmail.com 

Go for it!