Vojkan Tosic
Sport war mein Leben damals, Jesus ist mein Leben heute
Mit dieser Aussage könnte man auch viele Jahre meines Lebens mit „dem runden Leder“ überschreiben.
Mein Name ist Vojkan und ich bin heute 38 Jahre alt. Als ich noch sehr jung war, zogen meine Eltern mit mir von Serbien nach Österreich.
Bis wir eine eigene Wohnung hatten, lebten wir bei meinem Onkel und meiner Tante in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Ein Raum diente als Schlafzimmer, der andere als Wohnküche. Das WC befand sich am Gang und Bad gab es keines. Duschen konnte ich einmal pro Woche bei einem anderen Onkel meiner Familie. All das hat mich aber nicht gestört.
Irgendwann sind wir in eine Wohnung umgezogen, in der ich dann ein eigenes Zimmer bekam, auch wenn es nur so klein war, dass ich mit einem Klappbett vorliebnehmen musste um Platz zum Spielen zu haben.
Seit meiner frühen Kindheit schlug mein Herz für den Sport. Bereits als Siebenjähriger begann ich meinen Tag regelmäßig mit Liegestützen, und mit neun Jahren trat ich in einen Karateclub ein, wo ich mit großer Begeisterung trainierte, und nach einigen erfolgreich bestandenen Prüfungen den blauen Gürtel erhielt. Bei einem internationalen Turnier belegte ich später sogar den dritten Platz.
Trotzdem hat Karate irgendwann den Reiz für mich verloren bzw. wurde abgelöst von meinem Interesse am Fußballspielen
Als ich das erste Mal alleine in den Park ging, um Fußball zu spielen, war ich Zwölf. Von diesem Moment an kam ich nicht mehr davon los. Sechs Monate lang war ich damals fast täglich nur mehr im Park mit meinem Fußball zu finden. Schließlich hatte jemand die Idee, dass ich beim SK Rapid ein Probetraining machen soll. Da ich erst seit kurzer Zeit spielte, und dies auch nur im Park, war meine Freude natürlich groß, als ich bald darauf Spieler des damals erfolgreichsten österreichischen Fußballvereins wurde. Ich war einfach nur glücklich dazu zu gehören!
Diese Freude war aber nur sehr flüchtig, denn ich kam in den Spielen nicht so regelmäßig zum Einsatz wie ich es mir gewünscht hätte. Doch deshalb zu resignieren kam für mich nicht in Frage! So erweiterte ich meine Trainingsstunden und verlegte einen Großteil meines zusätzlichen Trainings wieder in den Park, um noch besser zu werden. Nicht selten war ich dort noch nach Einbruch der Dunkelheit zu finden und übte meine Finten und Körpertäuschungen, als alle anderen längst heimgegangen waren. Ich versuchte dann imaginäre Gegner im höchsten Tempo auszutricksen und den Ball aus allen Lagen in die Torecken zu schießen.
Im nächsten Jahr ging es für mich sportlich gesehen bergauf. Es kam ein neuer Trainer, der mich vom Beginn der Spiele an einsetzte.
Auf einem Turnier, bei dem auch Sturm Graz vertreten war, wurde ich zum besten Spieler des Turniers gewählt, und eine burgenländische Zeitung berichtete davon. Später kamen wir auf einem nicht unbedeutenden Turnier in Frankreich sogar bis ins Halbfinale und sind nur an Paris-Saint-Germain gescheitert. Immerhin landeten wir am dritten Platz!
Doch all diese Erfolge konnten mich nicht wirklich erfüllen und zufrieden stellen. Eine gewisse Leere in mir blieb irgendwie immer zurück und wollte nicht weichen.
Eines Tages lud mich ein Freund, mit dem ich gemeinsam Fußball spielte, zu sich nach Hause ein. Seine Mutter fragte mich damals, ob ich an Gott glaube. Mit dieser Frage konnte ich zunächst überhaupt nichts anfangen. Ich war in keiner religiösen Familie aufgewachsen. Meine Eltern stammen aus einem Teil des damaligen Jugoslawiens und waren trotz Zugehörigkeit zur serbisch-orthodoxen Kirche, mehr oder weniger atheistisch geprägt. Wie bei vielen Menschen, so spielte auch in meiner Familie die Kirchenangehörigkeit keine große Rolle, so dass man sich nicht wirklich tiefergehende Gedanken gemacht hätte über Gott, die Bibel und den Glauben.
Von der Familie meines Freundes hatte ich dann zum ersten Mal eine Bibel geschenkt bekommen. Sie war eigens für junge Leute geschrieben und somit gut zu verstehen. Nachdem ich sie gelesen hatte, kaufte ich mir eine handelsübliche Bibel und las auch darin. Durch das Lesen erkannte ich, dass ich, wie alle Menschen, von Gott getrennt war und verstand nun woher diese Leere in mir kam, die auch meine, für mich damals großen, bisherigen Erfolge nicht füllen konnten!
Diese Trennung von Gott, welche, laut Gottes Wort, durch die Sünde des Menschen entstanden ist, und im Laufe unseres Lebens zu vielen Sünden führt, diese Leere kann nur Gott selbst füllen! Und ER tut dies, sobald unser Sündenproblem auf die Art und Weise gelöst ist, die ER als die Einzige so akzeptieren kann und uns in Jesus Christus anbietet!
Mir war irgendwann klar: Ohne dass ich mein Leben auf die mir von Gott angebotene Weise bereinige, werde ich vor IHM nicht bestehen können, wenn ich IHM einmal gegenüberstehe!
Ich habe nicht nur die Leere in mir verspürt, sondern auch erkannt, dass ich ein Sünder bin und vor Gott nicht bestehen kann. Jesus aber ist gekommen, um mich zu erretten vor Gottes gerechtem Gericht, wie es in der Bibel steht:
“Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.” (Röm 3,23-24)
Früher habe ich meine Erfüllung im Sport gesucht, aber ich habe bald gemerkt, dass es wie eine Seifenblase ist, die schnell zerplatzt. Ich habe für den Sport gelebt und der Sport war mein Leben. Um nochmals Berti Vogts zu zitieren, und zwar in leicht abgeänderter Form: Ich wollte eigentlich ganz anders sein (nicht leer sondern erfüllt). Nur nahm ich mir viel zu lange überhaupt keine Zeit dafür!
Heute lebe ich für Jesus und Jesus ist mein Leben. Jesus Christus sagt:
“Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.”
(1.Joh 5,12)